Ernst Busch – Ein Jahrhundertleben

1900 Am 22. Januar wird Friedrich Wilhelm Ernst Busch als Sohn des Maurers Friedrich Busch in Kiel geboren.

1906 – 1915 Besuch der Knaben-Volksschule in Kiel.

1915 – 1921 Lehre und Arbeit als Maschinenschlosser auf der Germania-Werft in Kiel. Funktionär in der Kieler Arbeiterjugend. Erste Versuche mit Text- und Gedichtvorträgen, Sprachübungen und Schauspielproben. 1918 Teilnahme am Matrosenaufstand in Kiel. 1920/21 Schauspiel- und Gesangsunterricht. Arbeitslosigkeit.

1921 – 1924 Engagement am Stadttheater Kiel. Funktionär der Bühnengenossenschaft. Busch spielt in Opern, klassischen und zeitgenössischen Stücken. Mit ihm auf der Bühne stehen junge Schauspieler wie Bernhard Minetti, Hans Soehnker oder Gustaf Gründgens.

1924 – 1927 Engagement am Stadttheater Frankfurt (Oder) und an der Pommerschen Wanderbühne.

Ab 1927 Berlin. Piscator-Bühne im Theater am Nollendorfplatz, u.a. in Ernst Tollers „Hoppla, wir leben“ und Walther Mehrings „Kaufmann von Berlin“ sowie in der „Dreigroschenoper“ am Schiffbauerdammtheater. Auftritte im Kabarett, im Rundfunk und erste Filmarbeiten, u.a. in „Kuhle Wampe“.
Gesangsvorträge bei politischen Veranstaltungen und Massenkundgebungen. Busch wird als „Barrikaden-Tauber“ oder „Roter Orpheus“ berühmt. Zusammenarbeit mit dem Komponisten Hanns Eisler und dem Dichter Bertolt Brecht, zu denen sich eine enge künstlerische Freundschaft entwickelt. Erste Schallplattenaufnahmen.

1932 Heirat mit der Schauspielerin und Sängerin Eva Zimmermann.

1933 – 1937 Emigration. Busch lebt in den Niederlanden, in Belgien und der Sowjetunion. Rundfunkauftritte, Schallplattenaufnahmen, Theater- und Filmarbeit.
1935 Scheidung von Eva Busch.

1937 – 1938 Spanien. Auftritte als Sänger bei den Internationalen Brigaden während des Spanischen Bürgerkrieges. Busch macht Plattenaufnahmen seiner Spanienlieder und gibt ein Internationales Liederbuch heraus.

1938 – 1940 Belgien. Rundfunk- und Konzertauftritte, Plattenproduktionen. Im Mai 1940, während des deutschen Überfalls auf die Beneluxstaaten, Verhaftung und Deportation in die Internierungslager St. Cyprien und später Gurs nach Südfrankreich.

1943 – 1945 Buschs Flucht aus dem Lager missglückt, er wird verhaftet, an die Gestapo ausgeliefert und im Untersuchungsgefängnis Berlin-Moabit inhaftiert. Bei einem Luftangriff erleidet er dort eine schwere Kopfverletzung. Anklage vor dem „Volksgerichtshof“ wegen Hochverrat und Verurteilung zu einer mehrjährigen Haftstrafe. Einlieferung in das Zuchthaus Brandenburg. 27. April 1945 Befreiung durch die Rote Armee.

„Am 22. November 1943 fielen auch die Bomben auf das Untersuchungsgefängnis Moabit. Ich erlitt eine Kopfverletzung und lag vier Monate im Gefängnislazarett, vier Etagen hoch. Dort oben habe ich alle Bombardeos, die in der Zeit in Berlin so unfreundlich herniedergingen, miterlebt und alle Sünden abgebüßt und Absolution erhalten für alle, die ich noch begehen werden.“

1945 – 1950 Theaterauftritte an verschiedenen Berliner Bühne, erneute Zusammenarbeit mit Hanns Eisler und Bertolt Brecht. Rundfunksendungen und zahlreiche Konzerte und Gesangsauftritte bei Massenveranstaltungen. Mehrere Krankenhausaufenthalte wegen seiner Kopfverletzung. Busch wird Geschäftsführer der Schallplattenfirma „Lied der Zeit“, wo alte und neue Lieder mit ihm auf Platte erscheinen. 1950Ordentliches Mitglied der Deutschen Akademie der Künste. Lebensgemeinschaft mit Margarete Körting.

„1948 Spezialbehandlung für meine Facialislähmung in Moskau. Hat aber nicht geholfen. Und jetzt muß ich eben sehen, wie ich mit meinem halben Mund Lieder aufsagen kann, wie es viele nicht mit ihrem ganzen fertig bringen.“

1951 – 1960 Im Zusammenhang mit der politischen und kulturpolitischen Stalinisierung in der jungen DDR gerät Busch in Konflikt mit der Staatspartei SED. „Lied der Zeit“ wird in Volkseigentum überführt. Als Sänger tritt Busch mehrere Jahre nicht mehr öffentlich auf. Beim Brecht-Theater „Berliner Ensemble“ entwickelt er als Darsteller tragender Rollen höchste Meisterschaft. Gesangsauftritte in Matineen des Theaters. 1959 Produktion einer Serie alter und neuer Tucholsky-Lieder mit Hans Eisler und Walter Goehr im DDR-Rundfunk. 22. Januar 1960 Konzert in der Akademie der Künste mit Hanns Eisler und Grigori Schneerson.

1961 – 1980 Busch beendet seine Theaterlaufbahn. Die Akademie der Künste richten das Platten-Label „Aurora“ für den Sänger ein. In den Tonstudios der Akademie produziert Busch in den folgenden Jahren in seiner „Chronik in Liedern, Balladen und Kantaten aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts“ mit über 200 Liedern sein gesangliches Lebenswerk. Er tritt als Sänger wieder bei Massenveranstaltungen auf. 1971 übernimmt Busch seine letzte Filmrolle in Konrad Wolfs „Goya“. 1963 stirbt Margarete Körting. 1964 heiratet Busch Irene Ullrich, der Sohn Ullrich wird geboren. 1977 erkrankt Busch und stirbt am 8. Juni 1980.

Quelle: Ernst Busch: Lebensbericht, geschrieben am 15.2.1952

Fundstücke

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Zeitungsaussschnitte vom 29. und 30. Mai 1959 aus der deutschsprachigen Zeitung „Neuer Weg“, Zeitung für die deutsche Minderheit in Rumänien.

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Auszüge aus dem unveröffentlichten Tagebuch des Komponisten Kurt Schwaen (1909-2007)

Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Kurt-Schwaen-Archivs Berlin. Informationen unter www.kurtschwaen.de

1948

8.9. Mit Frau Arvid, der Freundin von Ernst Busch, in der U-Bahn. Als sie erfuhr, dass ich Komponist sei, lud sie mich ein, um mit Busch zusammenzukommen. Daher den „Song von den Besitzlosen“ (Steinbach) vertont. Der an sich fällig war.

10.9. Mit dem Song zu Busch gegangen. Er probte mit Frau Meyer-Hanno. Bat mich zu bleiben, da Kate Kühl käme. Sie kam aber nicht. Platten vorgespielt und Mikrotechnik besprochen. Meine Kritik am Orchester und am Stil der Begleitmusik. Busch möchte mir Texte für Kühl geben und auch für ihn. Ob ich nicht einen Ausweg wüsste für einen Männerchor. Ich versprach, mich damit zu befassen. Busch sehr nett, fast schüchtern. Ich duzte ihn, er siezte mich. Zum Schluß war er mehr aufgetaut. Es ist etwas Proletarisches an ihm, was ihn sehr sympathisch macht. Keine Pose. Brille wirkt beinahe zu intellektuell. Er will mit zu Kate Kühl kommen.

13.9. Abends Ernst Busch mit Frau Arvid und Kate Kühl bei uns. Brachten ein Gedicht von Klabund, das ich für Kühl vertonen soll. Betrachteten Lithos.* Das von Brecht will Busch für ein Buch „Texte von Kate Kühl“. […] Grammphon nicht ganz so, wie Busch es wollte; versuchte, es zu reparieren. Eine Platte, „Wiegenlied“ von Eisler, von Kühl gesungen; zu unregelmäßig, wie ich meine. Busch sehr locker. Alle sympathische Menschen., ungezwungen.

15.9. Bei Busch vorbei, um zu sagen, dass wir das Lied proben können. Er kann Kate Kühl nicht benachrichtigen. Wir machen eine Probe für morgen unter uns aus.

16.9. Bei Busch. Die Ballade hingebracht. „Zu schade für Kate Kühl. Soll sie sich doch selbst bemühen“. Ich spielte sie zuerst in a-moll. „Für mich wäre sie so richtig“. Spielte sie dann noch in fis-moll. Neue Pläne. Ich bekam das Buch „Meine Reime, deine Reime“. Vielleicht würde ich da Texte finden. Auch Lithos ließ ich da für das Buch. Zu Hause den „Bericht einer Zehnjährigen“ komponiert. Wie ein Kinderlied. Das beste Gedicht des Buches. Busch zahlte übrigens gleich an (60 Mk.). „Bei uns arbeitet keiner umsonst“, als ich ablehnen wollte, da noch nichts fest abgemacht sei. Kommt uns natürlich sehr zurecht.

17.9. Abends bei Busch. Leuteritz und Hauptmann Perswjetow. Viel Platten gehört. Busch erklärte das Verfahren und die Schwierigkeiten bei der Herstellung. Findet zu wenig Verständnis bei maßgebenden Stellen. (In Spanien schon musste er die Notenhefte gegen Widerstand herausgeben. „Was wird denn von Euch übrigbleiben? Ein Lied, sonst nichts“, hatte er gesagt). P. erzählte von den Erfahrungen mit deutschen Gefangenen an der Front. […] Zu meinen Liedern kamen wir nicht.

23.9. Bei Busch. Soll ihn im Rundfunk begleiten, am Montag. […]

24.9. Die Ballade instrumentiert, für Kate Kühl, für die ich gestern Busch noch die anderen Songs brachte. Probe. Die Songs für die Sendung durchgegangen. Nicht alle Noten da. Schönes Zusammenarbeiten. Buschs alte Stimme, angenehm bei aller Härte; mehr als auf den Platten zu hören ist. Übrigens: kann er Noten lesen? Ich bezweifle es beinahe. Trotzdem, man nimmt es ihm nicht übel. Die Arbeit befriedigt mich. Großzügig ist er auch, mit angenehmer Selbstverständlichkeit. Ich bat um Platten für H. zum Tanzen. Sofort schenkte er mir vier, ohne dass von Bezahlung ein Wort fiel.

26.9. […] Am Nachmittag beide zu Busch. Dyck und zwei holländische Genossen. Nette Burschen. Einer bei der DEFA, der andere leitet eine kommunistische Zeitung in Holland. Wieder Platten. Spanien-Aquarelle gezeigt.

27.9. Berliner Rundfunk. […] Busch sang. Wir machten es kurz. Zum Schluß noch ein russisches Lied, das ich nicht kannte, aus einer Oper von Alexandrow; war für Busch zu hoch, ich musste es einen Ton tiefer spielen. Klappte. Bei der Ballade von Brecht (gesprochen), wozu ich eine Musik von Eisler spielte, kamen wir bis auf den letzten Ton genau aus. Das Klavier, fand man jedoch, sei zu vordergründig. Nochmals. Busch sprach langsamer, ich war etwas eher fertig. Busch ließ es so. Und in der Tat, es war eindrucksvoll durch die Pause am Schluß. Wir nahmen noch die Vorhänge ab. „Zirkus Busch zieht um“, sagte Busch. Er hatte sie besorgt, und es war zu befürchten, dass sie nicht ganz unbeschädigt bleiben würden. Schon einmal hatte man sie beschnitten.

* Es handelt sich hierbei um Werke des Malers Emil Stumpp. Er war Schwaens Schwiegervater und ist in der Nazi-Haft umgekommen.

1949

19.01. Bei Busch. Bruno Frei, aus Österreich, war da. Erzählte vom neuen Theater, mit Nestroy eröffnet, dazu Eislersche Musik. Über Nationalrat Ernst Fischer. Busch Probe für ein neues Programm.

25.01. Probe mit Kate Kühl.

Busch. Eisler mit seiner Frau waren da. Meine Schallplatten hörte ich bereits auf der Treppe. „Für die Zukunft“. Genehmigt. „Zehn Freunde“, nicht gelungen, da die Einleitung zu schwer, zu isoliert. Wer soll das kaufen, fragte Eisler. Prinzipiell ist Eisler gegen diese Art der Instrumentation (Bläser, Klavier), die er vor 20 Jahren angewandt hat, die aber jetzt nicht mehr zeitgemäß sei. Er möchte Streicher haben.

27.01. Mit Helene Weigel die Wiegenlieder von Eisler geprobt. Sie kann überhaupt nicht singen, macht Pausen, wenn es ihr paßt, kurz, sie rezitiert mehr als sie singt, und trotzdem ist alles großartig. Busch möchte, daß sie am Sonntag singt. Brecht ist für sie, nicht für Kate Kühl, die zu sehr Jeanne d’Arc ist .

…. Die Weigel erschien mir übrigens sympathisch einfach. Geprobt im Hotel Adlon, im Zimmer von Eisler.

28.01. Rundfunk. Plattenaufnahmen von Eisler. Er dirigierte. Ich sollte Klavier spielen, war aber ohne Klavier instrumentiert. Sehr anregende Probe. Nur ein Song. Busch nicht gut vorbereitet. Gut instrumentiert. Ich hörte in der Kabine ab und mußte kritisieren. „Es gehen die alten Weisen“, das wunderhübsche Solo in der Violine kam nicht. „Das muß kommen“, sagte ich, „das ist das Beste an dem Stück“. Eisler lachte. Wir probten lange, bis es kam.

29.01. Busch probte.

30.01. Haus der Kultur. Busch sang Songs, Eisler begleitete (miserabel; er wollte gar nicht). Kate Kühl kam nicht (Streit?), Weigel hatte Aufführung, so blieb Busch allein. Etwa 40 geladene Gäste im Marmorsaal. Ich begleitete den Aufbausong und ein spanisches Lied. Danach Festessen. Seghers, Zweig, Brecht, Weigel, Kantorowicz, Uhse, Abusch u.a. waren da.

01.02. Probe mit Busch. Dann zum Rundfunk, Schallplattenaufnahmen mit Eisler. „Marie, weine nicht“, und „In stiller Nacht“. Wieder ausgezeichnet instrumentiert. Kate Kühl kam mit „Marie Sanders“; Klavier, drei Holzbläser, Blaß. Ich spiele Klavier. Eisler änderte während der Probe. Nach wenigen Aufnahmen war alles in Ordnung.

03.02. Mit Busch geprobt. Über den neuen Stil von Eisler gesprochen. Er änderte in seinen alten Songs die Akkorde, machte sie weicher, zum C-Moll fügte er zum Beispiel ein A hinzu. Eisler war mit den Leuten vom Rundfunk nicht zufrieden. Als einziger habe ich ihm gefallen, aber ich müsse noch lernen.

Song „Lied der Illegalen“ (Wolf).

05.02. Busch. Lange Gespräche, über Platten, Modelle von Plattenschildern ausgesucht. So ging die Zeit rum.

06.02. Mit Hedwig bei Busch. „Die Illegalen“ mag er wegen des Textes nicht. Welche Zeit?

09.02. Song, „Bauer, Herr bist Du“. Hedwig holte ein paar Briketts von Busch. Trotzdem höchstens 9 Grad.

17.02. Rundfunk. Aufnahmen für Lied der Zeit. 42 Mann starkes Blasorchester. Milentz hat soz. Lieder bearbeitet. Zum Teil unmöglich („Unsterbliche Opfer“). Ich kritisierte. Vier Titel aufgenommen.

18.02. Bei Busch. Geschäftliche Schwierigkeiten. Betrug des Geschäftsführers (Wolf von Lied der Zeit). Beinahe eine halbe Million Schaden. Wie ausgleichen? Birr, der Teilhaber der Firma, kam. Danach wurden Stücke zur Aufnahme besprochen. Busch hatte Dessau und Blacher Aufträge zur Instrumentierung gegeben (Lieder für Blasorchester). Schließlich sagte ich, ich würde auch gern instrumentieren. Bekam die Marseillaise. Aber Busch traut es mir nicht zu, wie ich merkte.

Vor einigen Tagen hatte er mir aber den Auftrag gegeben, meinen „Bauernsong“, auf den er gleich angebissen hatte, zu instrumentieren, dazu ein Lied von Schneerson. Beides für eine Platte.

20.02. Bei Busch. Schwarz kam auch. Wieder das Geschäftliche.

21.02. Busch. Der Sänger Großmann, Bariton, sang vor. Ich schlug Negerlieder vor, da Busch Platten von ihm herausgeben will. Skossutschek und Heinze auch da.

24.02. Im Rundfunk, mit Forest. Chöre geholt zur Veröffentlichung. Marseillaise zu Ende instrumentiert. Es gibt drei Melodien. Welche ist gültig.

25.02. Bei Busch wegen der Melodie. Er meinte, die französische, hatte aber Arbeiter-Marseillaise genannt, so hatte ich die deutsche Fassung angenommen, die langweiliger ist. Nun muß ich ändern.

09.03. Bei Busch.

12.03. Bei Kate Kühl, geprobt. Aussprache über ihre Differenzen mit Busch.

16.03. Feier des kult. Beirates im „Haus“, ich sollte Busch begleiten, der zugesagt hätte. Stimmte nicht. Ich war also Gast, bekam zu essen und eine Buchspende.

17.03. Rundfunk. Schallplattenaufnahmen. Dessau dirigierte. „Die neue Karmagnole“ und meine Marseillaise. Dessau wollte verschiedenes daran ändern, zuletzt blieb es beim Original. Ich hatte meine Freude daran, Hedwig auch, die mitkam.

18.03. Bei Busch.

19.03. Zwei-Jahresfeier von Volk und Welt in der Taubenstraße. Busch sang zwei Lieder, ich begleitete.

20.03. Staatsoper. Ein-Jahresfeier der Gesellschaft zum Studium der UdSSR. Busch „Tschapajew“, „Aufbau“, „Arbeiter, Bauern“.

31.03. Busch begleitet im Rundfunk. Schallplattenaufnahmen. „Aufbaulied“ und „Gustav, erobere nischt“. Nur zur Probe und zum Ausprobieren eines neuen Mikrophons.

02.04. Kate Kühl begleitet. Im „Babylon“, Veranstaltung des DFD. Zwei Lieder gesungen.

11.04. Busch operiert am Blinddarm.

05.05. Rundfunk. Kate Kühl. Zwei Songs (Eluard begleitet).

10.05. Tag des verbrannten Buches im „Haus“. Ich begleitete Busch.

20.05. Lied der Zeit (Schwarz). Gab mir einen Auftrag, einen Almanach der Volkskunst zusammenzustellen.

17.06. Bei Busch. Empfing mich freundlich und mit den Worten, Du mußt mich am Sonntag begleiten.

18.06. Busch, Probe. „Mangobaum“.

22.06. Busch.

26.06. Staatsoper, Andersen-Nexö-Feier. Busch begleitet.

16.07. Mit Busch nach Schwerin. Tagung der ehemaligen Spanienkämpfer. Eigener Triebwagen;. Kreikemeyer war mit. Regen. Aufzüge. Abends sang Busch. Machte wieder tolle Kapriolen. Bei einem Spanienlied hörte er, zu meiner Verwunderung, sprechend auf. Der Schluß war ihm entfallen. Er rettete sich glänzend aus der Affäre, aber ich mußte ebenfalls schnell schalten.

17.07. Tagung weiter. Abends wieder in Berlin.

18.07. Bei Busch.

19.07. Spanien-Kundgebung im Babylon. Gerhart Eisler sprach. Busch. Beim Flügel brach das Pedal ab. Verstimmt war es auch. Toll.

27.09. Neue Aufträge: Serie “Musikerporträts“, herausgegeben für Lied der Zeit.

29.09. Lied der Zeit möchte eine Serie Musikerbiographien herausgeben, ich soll die Leitung übernehmen.

09.11. Lied der Zeit, Busch. Wie immer Platten gespielt. Skossutschek, Cherlet, dann noch Leute vom Staatschor, mit Korrepetitor. Bassist. Busch will mit ihnen gekoppelt singen. Busch schenkte mir zwei Platten.

14.12. Möwe. Freundschaftstreffen deutscher und sowjetischer Bühnenkünstler. Busch sang, ich begleitete.

– Kurt Schwaen ist 98 Jahre – Ein Interview mit ihm aus der Tageszeitung „Neues Deutschland“